"Hmmm..... er nimmt also das Geld der Reichen und verteilt es anjene mit weit weniger. Ob er das nun macht um sich die Armen zu "kaufen", oder um das Gold von denen - die eh zu viel haben - an jene mit zu wenig verteilt, er macht sich damit zu einem sehr gefährlichen Mann. Auf Dauer kann so etwas nicht für Stabilität sorgen. Bisher sind das zwar nur wenige Fakten - eher Gerüchte und Vermutungen -, aber es ist vielleicht das Beste, wenn die Händler und der Herr der Gegend von selbst etwas von ihrem Gold ageben. So verliert dieser Dieb seine Macht und der Preis ist für die Händler weitaus geringer, als wenn sie die jetzige Lage weiter hinnehmen und sich bestehlen lassen."
Delenas grübelte nach deisen Worten noch weiter über die Lage. Es waren einfach zu weinge Informationen und seinen Schluß konnte er nur völlig blind ziehen. Es ärgerte ihn etwas, aber es war auch nicht seine Aufgabe sich in die Politik dieses Gegend einzumischen.
"und wie wollt Ihr die Herren und Händler davon überzeugen, sich Freiwillig von Ihrem Geld zu trennen? Das dürfte bei den Herren Kaufleuten nur schwer erreichbar sein, auch wenn Eure Argumentation natürlich schlüssig ist." So langsam begann Pellinor den Bücherwurm zu mögen.
"Wisst ihr, der größte Vorteil ist, ich muss mir nur Ideen ausdenken. Für die Umsetzung sind immer andere verantwortlich. *gab Delenas amüsiert von sich* In diesem Falle wäre es die Aufgabe des Herren dieser Gegend. Er müsste entweder eine Abgabe von den Händlern fordern, oder seine eigenen Kassen durch höhere Steuern bei den händler füllen um sie dann an die Armen zu verteilen, oder ihnen durch Bauten zu helfen. Oder man schlägt den Händlern vor, dass sie selbst einen kleinen Teil - der wohl ausreichen sollte - an die Armen geben, ihnen Unterkünfte bauen lassen sollen, oder sie - vielleicht mit den übriggebliebenen essbaren Waren des Tages - verköstigen. Es gebe so viele möglichkeiten, wie man den Ritter zum Feindbild aller machen könnte, doch steht denen allen eines im Weg... Gier."
Delenas shwirrten noch viele andere Ideen durch den Kopf, aber um seinen standpunkt zu untermauern sollten diese reichen und er war gespannt, wohin sich dieses gespräch noch bewegen würde.
"Wollt Ihr etwa sagen, dass die Herren des Landes sich von marodierenden Räubern indirekt vorschreiben lassen soll, wie sie zu herrschen haben? Es mag auf den ersten Blick edelmütig erscheinen, ihre Diebesbeute mit den Armen zu teilen, doch bleibt ein Raubüberfall immer noch ein Raubüberfall."
_______________________________________________________________________________________________________________ „Erhaben ist, was auch nur denken zu können ein Vermögen des Gemüths beweiset, das jeden Maßstab der Sinne übertrifft.“
"Womit ihr vollkommen Recht habt. Doch leider ist die Masse der Bevölkerung - gerade die Ärmsten - nicht mit so viel Bildung und Weitsicht gesegnet, wie wir in dieser Runde. Die meisten werden nur sehen, dass er ihnen gibt und sich nur wenig darum kümmern, dass es nicht rechtens erworben wurde. So lässt sich dann auch sehr schnell Stimmung gegen den Herren dieser Gegend machen und vielleicht zielt er ja auch genau darauf hin."
Delenas musste grinsen.
"Wie ihr seht, wieder mal ein Beweis, dass Wissen Macht bedeutet."
"Mh... so ganz leuchtet mir der Machtbeweis nicht ein... Für mich ist dies eher ein Beweis für die Manipulation schwacher Herzen."
_______________________________________________________________________________________________________________ „Erhaben ist, was auch nur denken zu können ein Vermögen des Gemüths beweiset, das jeden Maßstab der Sinne übertrifft.“
Pellinor nickte. "es ist mehr die antimacht von Unwissen, als die Macht von Wissen. wenn ich nicht unter Zeitdruck stehen würde hätte ich große Lust der Sache nachzugehen." Der junge machte ein unglückliches Gesicht und nahm dann einen Schluck wein.
"Ihr betrachtet das Geschehen aus der falschen Perspektive. Nehm nicht die Armen als Blickwinkel. Geht einmal aus der sicht des Räubers an die sache heran. er weiß, was er macht und was er will. Er weiß auch wie er es erreichen kann und dieses Wissen setzt er in Taten um und so erreicht er Einfluß bei den Armen und dadurch auch Macht."
"Bevor ich gewillt bin auf Euren Einwand einzugehen, erklärt mir doch zuvor, was Ihr unter Wissen und was Ihr unter Macht versteht."
_______________________________________________________________________________________________________________ „Erhaben ist, was auch nur denken zu können ein Vermögen des Gemüths beweiset, das jeden Maßstab der Sinne übertrifft.“
"Grundsätzliche Fragen, doch lässt sich keine so genau lösen. *Delenas schmunzelte* Wissen ist für mich die Verbindung von Informationen, um diese Bruchstücke als Ganzes dann nutzbar zu machen. Macht hingegen ist da einfacher. Es beschreib die Kraft eines Menschen, oder Wesens, andere zu beeinflußen und ihr Verhlaten zu lenken. Die zweite Seite der Medallie ist dann, dass Macht auch bedeutet, dass man seine Ziele, ohne größere Rücksicht auf äußere Verhältnisse umsetzen kann."
Delenas schaut zu Khorena.
"Wie ihr seht ist beides hier vorhanden. Der Ritter der Informationen zu Wissen verbunden hat. Die Kraft - andere zu lenken -, die baut er auch gerade auf, in welche Richtung auch immer er gehen will. Aber auch der zweite Teil der Machtdefinition trifft auf ihn zu. Denn Raubüberfall ist kein probates Mittel für seine Ziele, doch er setzt sie gegen die Gesetze der Gegen durch."
"Ob es sich tatsächlich um einen Ritter handelt, kann noch nicht bestätigt werden. Bisher waren es nur Gerüchte und ihnen vorbehaltlos Glauben zu schenken, könnte letztendlich das untermauern, was der Anführer der Räuber zu beabsichtigen sucht."
Sie nippt an ihrem Wein und zwirbelt nachdenklich an einer losen Haarsträhne.
"In meinen Augen stellen jedoch die Verbindung von Informationen und sich diese zu Nutzen zu machen, die Klugheit eines Wesens dar. Die Macht die daraus resultieren kann hängt jedoch nicht alleine von der Summe ihrer Informationen ab. So wäre zwangsläufig ein jeder, der eine Theorie kennt, auch in der Lage diese umzusetzen."
_______________________________________________________________________________________________________________ „Erhaben ist, was auch nur denken zu können ein Vermögen des Gemüths beweiset, das jeden Maßstab der Sinne übertrifft.“
"Eine Theorie beinhaltet einen gewissen Grad an Wissen. Die Fähigkeit diese Theorie in der Praxis einzusetzen ist dann der restlcihe Teil des Wissens, der einer solchen Theorie zu Macht verhelfen kann - sofern es Teil der Theorie ist Macht zu erstreben. Bei der wortwahl bezüglich des Anführers habt ihr allerdings Recht, noch ist nicht geklärt, welchen Rang er bekleidet, oder wer er ist."
"Wenn ich Euch ein Werk über die Schwertmeisterschaft geben würde und Ihr hättet den Willen und auch die Muße sich mit dem Kampf auseinaderzusetzen... Wärt Ihr dann ein vollendeter Schwertkämpfer?"
_______________________________________________________________________________________________________________ „Erhaben ist, was auch nur denken zu können ein Vermögen des Gemüths beweiset, das jeden Maßstab der Sinne übertrifft.“
"Wenn ich es durch Training und Zeit schaffe das gewonnene Wissen ist Taten umzusetzen, dann wäre ich zumindest von der Grundlage her ein guter Schwertkämpfer. Das Wissen über das Verhalten in einem Gefecht fehlt mir jedoch, da dies aber nicht in dem Buch vermittelt werden würde - das zu meistern ist wahrlich schwierig. Ihr 2 Dinge in den Vergleich, die so nicht harmonieren. Der vollendete Schwertkämpfer weiß mehr als ihn Bücher, oder Trainingsstunden lehren könnten, er hat sein Wissen aus dem Leben und vorallem aus dem Kämpfen gezogen. Ein Buch beinhaltet jedoch nicht das Wissen, dass ein kämpfer im Kampf gewinnt und somit lässt sich sagen, nein das wäre ich nicht, aber das ist auch nicht Sinn des Buches."
Delenas schmunzelte ob der Herausforderung.
"Reflexe, Instinkt und auch Mut gehören dazu. Elementare Bestandteile die durch Wissen alleine niemals angeeignet werden können. Wovon Ihr gesprochen habt, war das Wissen um Ursache und Wirkung auf andere Menschen, was natürlich auch eine Form von Macht sein kann. Doch Macht ist vielfältig und nicht immer klar klassifizierbar... Obgleich ich den Disput mit Euch genossen habe, denke ich, dass wir nun das Kapitel hier schließen können."
Sie nippte erneut an ihrem Wein und blickt Delenas an.
"Aber um ein neues Thema zu eröffnen... Wie gut kennt Ihr Euch in der hiesigen Gegend aus?"
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