"Auch wir haben unsere Pferde nicht mehr. Wenngleich unsere Gründe eher pragmatischer, denn tragischer Natur sind. Eine Schiffspassage bot nicht genug Platz für den Transport von Pferden. Es scheint, wir reisen in die gleiche Richtung und werden uns so wohl noch in den nächsten Tagen sehen. Falls mit Räubern auf der Straße zu rechnen ist, wäre eine Reisegemeinschaft weise. Was meinst Ihr dazu?"
Ja! Ich weiß, woher ich stamme! Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr' ich mich. Licht wird alles, was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse: Flamme bin ich sicherlich.
"Genau dies wollte ich Euch auch vorschlagen. Wisst Ihr, Kortam und Emira sind beides keine Kämpfer und die Botschaft, die ich überbringen soll ist wohl zu wichtig, als dass ich mich wegfangen lassen sollte. Also reisen wir zusammen. Freut mich sehr, Pellinor, stehts zu Diensten"
Khorena lauscht aufmerksam dem Gespräch, während sie auf ihrem Stück Brot herumkaut. Sie sieht dabei die Reisenden sowie ihre Ausrüstungen neugierig an. Ein wenig Skepsis lag in ihren Augen, doch sie sagte nichts und schwieg.
Loherich nickte freundlich zu Antwort und widmete die nächsten Augenblicke der Suppe. "Hmm, ein wenig Speck hinein, würde nicht schaden, aber sonst nicht übel." und wieder zu Pellinor gewandt. "Sag, wie lange stehst Du schon als Knappe in den Diensten Deines Herrn?"
Ja! Ich weiß, woher ich stamme! Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr' ich mich. Licht wird alles, was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse: Flamme bin ich sicherlich.
"Ich nenne Sir Duran noch nicht lange meinen Herrn, vorher stand ich im Dienste eines anderen Ritters, der einer Intrige zum Opfer viel. Doch ich hatte Glück und konnte beim Fest der Drachen Sir Duran von meinem Nutzen überzeugen, und so stehe ich nun seid knapp 9 Monaten in seinen Diensten. Darf ich euch fragen, was das für ein Zeichen auf eurer Brust ist?"
"Die rote Löwin auf weißem Grund ist das Wappen der Kirche der Göttin Rondra, der ich angehöre. Eine Leuin gilt als heiliges Tier der Göttin, da es ihre Tugend verkörpert: Den Mut, die Ehre, den Zorn der Gerechten."
Ja! Ich weiß, woher ich stamme! Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr' ich mich. Licht wird alles, was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse: Flamme bin ich sicherlich.
Ein bestätigendes Lächeln umspielte sich um Khorenas Lippen als Loherich von der Sturmherrin sprach. Es kam ihr wie eine Unterrichtsstunde in Götterkunde vor, nur dass sie diesmal nicht die Lernende war.
Pellinor überlegte kurz. "Das sind drei sehr gute Eigenschaften. ich bin sicher, die Männer eures Glaubens sind tapfere Streiter. Ich weiß nicht genau, welchen Göttern ich folgen soll. In meiner Heimat, Nituria, verehrt man 3 wahre Götter, in Amsivar sind es acht. Was glaubt Ihr, haben alle Religionen Recht oder liegen die meisten falsch und es gibt wirklich nur eine Richtige?"
Die Tür zum Schankraum öffnet sich ein weiteres mal und eine - vom Regen völlig unbeeindrukte Gestalt - betritt den Raum. Kaum hat sie die Tür geschlossen, da schlägt sie ihre fellgesetzte Kaputze zurück und man erkennt ein Gesicht, dass von seinem breiten Grinsen gezeichnet ist.
Nach einem kurzen Blick auf die Anwesenden und einen Nicken wendet sich die gestalt dem Wirt zu. "[orange]Bringst du mir bitte das gewohnte Stück Fleisch und ein, nein lieber zwei Flaschen vom guten Grünen?[/orange]"
Mit diesen Worten sucht sich die Gestalt einen ruhigen Tisch am rande des Raumes und holt unter seinem umhang eine verwitterte Ledertasche mit einem Buch darin hervor. Nach einem genüßlichen Blick darauf legt er es auf den Tisch und beginnt darin zu blättern.
Der Wirt nickt kurz und gibt seiner Schankmaid, die den Neuankömmling bewundernd anstarrt und stumm in der Gegend rumsteht, einen Schubs in Richtung Küche. Sie zuckt zusammen und eilt um das gewünschte für den Gast zu holen... ( aus der Küche hört man leises kichern als sie dort die Nachricht von dem Neuankömmling kundtut). Kurze Zeit später erscheint sie mit hochrotem Kopf wieder im Schankraum und stellt das gewünscht vor den Gast.. immer darauf bedacht nicht sein Buch zu beschmutzen.
Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtet die Gestalt die Szene.
Kaum das die Flaschen und der Teller mit dem Essen auf seinem Tisch stehen klappt er das Buch wieder zu und schieb es in dessen Leberhülle zurück.
Mit einem freudigen Blick auf das Essen schenkt er sich aus einer der 2 Flaschen eine grüne Flüssigkeit ein und genießt die ersten Schlucke davon. Sichtlich zufrieden fängt er mit essen an.
Nach den ersten guten Bissen blickt er wieder zum Wirt. "Sag, durch den Regen ist doch sicher wieder die Hauptstraße überflutet, oder?"
Loherich musste schmunzeln. "Du fragst einen Priester, welcher Glaube der richtige sei? Der seine natürlich! Ich wäre ein schlechter Priester, wenn ich nicht an die glaubte, deren Zeichen ich trage. In Aventurien bilden zwölf Götter die Einheit der Kirche. Ihr Heim ist das himmlische Alveran, von wo sie über die Schöpfung wachen. Ihnen zur Seite stehen ihre Kinder, die Halbgötter und weitere machtvolle und gute Wesen, wie die hohen Drachen, die Heiligen und andere. So schön geordnet ist die Welt im Herzen der Reiche. Doch schon wenn man in die Provinzen reist, wird mancher Göttername anders ausgesprochen, manche Aspekte werden wichtiger, andere treten zurück. Halbgötter genießen dort oft eine Verehrung, wie sonst nur einer der Zwölf und manchmal verschwimmt bei einfachen Geistern der Landbevölkerung gar der Unterschied zwischen Götter, Halbgötter, mächtigen Geistern, Feen, Drachen und was es sonst noch geben mag.
So wird es auch mit anderen Ländern sein. Zwei Götter verschmelzen in der Wahrnehmung der Menschen zu einem Wesen, andere Aspekte werden betont, doch stehen hinter allen Dingen stets die gleichen Götter, wie sich ihr Name auch wandeln mag.
Wir verehren zwölf Götter, von denen Rondra eine ist. Und die Zahl zwölf ist uns heilig. Zwölf Stunden hat der Tag, zwölf Stunden die Nacht, zwölf Monde das Jahr und zwölf Sternbilder wachen darüber. Zwölf ist die Zahl der Schöpfung und die der Götter. Wenn ihr nicht wisst, welchem Gott Eure Verehrung gilt, dann horcht in Euer Herz. Meine Herrin Rondra ist der Blitz in der Schwärze der Nacht, sie ist der Sturm, der um die höchsten Gipfel weht, das Meer zerwühlt und Wogen an die Felsen donnert. Sie ist der heilige Zorn eines gerechten Kriegers in der Schlacht, sie ist der Klang der Klinge und das Dröhnen der Schilde, sie ist der Mut der einen gegen Tausend stehen lässt und die Ehre des Zweikampfes, das niemals zu brechende Wort. Ihr Schild schirmt die Schwachen, ihre Klinge scheidet Recht von Unrecht, unter ihrem Schutz gedeiht die Schöpfung! Und wenn solche Worte Euer Herz zum Klingen bringen, mag es wohl der Weg der göttlichen Leuin sein, der der Eure ist."
Ja! Ich weiß, woher ich stamme! Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr' ich mich. Licht wird alles, was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse: Flamme bin ich sicherlich.
"Wenn dies so stimmt, wie Ihr es schildert, so habt Ihr zweifelsfrei eine gute Religion." Pellinor dachte kurz nach. "In meiner Heimat nituria verehrt man 3 Götter. Alandos, der Vater, Olendara, seine Frau und ihren gemeinsamen Sohn, Aranos. Aber man glaubt dort, dass ein jeder ein "Gott" werden kann, wenn man sich im leben verdient gemacht hat. aber ich glaube, eine disskussion mit einem Priester über götter löst nur Steit aus, also sollten wir das thema lassen, was meint Ihr?"
"Ja wie immer, antwortet der Wirt, " ihr kennt ja schon den Umweg über die alte Handelsstraße und durch das Moor...wie lange werdet ihr diesmal bleiben bis ihr weiterreist?? Ihr könnt wieder euer gewohntes Zimmer bewohnen, meine Maeve hat wie immer alles vorbereitet. Die Herrschaften da drüben scheinen das gleiche Ziel zu haben wie ihr *und nickt zu seinen anderen Gästen hinüber*, ich denke aber nicht das sie die große Bibliothek in Dailuaine aufsuchen wollen... oder wollt ihr diesmal bis Balmoral und zur Bibliothek des Königs reisen?? Wenn diese Frage gestattet ist."
"Natürlich ist die Frage gestattet." Erwiderte die Gestalt mit einem Lächeln."Wer nach Wissen strebt ist mir stets willkommen, dass wisst ihr doch schon. Zu eurer frage. Ich werde wohl die Bibliothek in Dailuaine und die in Belmoral aufsuchen müssen. Meine Forschungen bezüglich meines neuen... nennen wir es Schwerpunktthema... zwingen mich wohl dazu." Dabei zeigt er auf das Buch, das verpackt neben ihm liegt.
"Wie lange ich bleibe, dass weiß ich noch gar nicht so genau. Es eilt mich im moment nur wenig und da ich mich noch mit meinem neuen Buch hier beschäftigen muss bleibe ich unter Umständen einmal länger als nur über ein oder 2 Nächte. Vorallem da sich eure Zimmer als sehr gemütlich herausgestellt haben und die Betten auch nicht zu verachten sind. *Bei diesem satz muss er leicht schmunzeln* Außerdem ist das Wetter hier in der Gegend ja eh immer das Gleiche. Es beginnt einmal mit regnen und zwischen 4 bis 6 Tagen Regen ist für 2 - mit Glück 3 - Tage Ruhe und ich geh doch lieber an einem trockenen Tag auf die alte Handelsstraße und durch das Moor. "
Nach einem kurzen Moment der Überlegung wendet er sich an die anderen anwesenden Gäste.
"Ihr wollt also auch über die alte Handelsstraße nach Dailuaine.. Wann habt ihr denn vor aufzubrechen, denn als Gruppe reist es sich immer besser und mit einem netten Gespräch kann man die Langeweile einer Wanderschaft gut vertreiben."