Pellinor hob, wie so oft wenn er sich unsicher war, die augenbrauen. "was ist daran interessant, wenn etwas so ... seltsam ist wie diese schriftroll? ich halte das eher für gefährlich, so können irgendwelche selbsternannten Kleriker die interpretationsbreite nutzen und irreglauben verbreiten, der zu krieg und Hass führt. Religion sollte menschen vereinigen, sie nicht gegeneinander marschieren lassen". Versonnen dachte er an seine eigene vergangenheit zurück, an seinen ersten Herrn Erik, der dem Klerus zum opfer fiel. Pellinor erschrak leicht, denn, wenn er genauer nachdachte, waren es solche äußerungen, die seinen Herrn letztenendes umbrachten.
Auch Khorena hob die Augenbrauen ihreseits. "Ich fürchte hier liegt ein Missverständnis vor. Diese Schriftrollen stellen Relikte unseres Glaubens dar und sind uralt. Es ist eher davon auszugehen, dass es nicht mehr als 12 vorhanden sind... Und das uns der ehrenvolle Kampf heilig ist, darf mit brachialer Gewalt oder sinnlosen Kriegen niemals gleichgesetzt werden."
_______________________________________________________________________________________________________________ „Erhaben ist, was auch nur denken zu können ein Vermögen des Gemüths beweiset, das jeden Maßstab der Sinne übertrifft.“
"nichts liegt mir ferner als zu behaupten, Ihr würdet so etwas für Krieg und zerstöhrung nutzen. Doch gibt es viele, die solche mehrdeutigkeiten zu ihrem vorteil ausnutzen. aber ich will mich nicht drüber streiten. 12 dieser rollen gibt es? sind sie alle gleich?"
"Es ist zu vermuten. Mit Sicherheit kann ich es jedoch nicht sagen."
_______________________________________________________________________________________________________________ „Erhaben ist, was auch nur denken zu können ein Vermögen des Gemüths beweiset, das jeden Maßstab der Sinne übertrifft.“
Zaghaft öffnet sich erneut die hölzerne Tür der Schenke und eine bunt gewandete Gestalt betritt mit leicht gesenktem Blick den Innenraum der Taverne. Die Kleidung des Mannes ist naß und an vielen Stellen mit Matsch verschmutzt. An seinem Gürtel hat die Gestalt linkerhand - scheinbar auf unbeholfene Weise - einen Dolch befestigt, während rechterhand eine kleine Handtrommel mit Schellen baumelt, die bei jedem Schritt des Mannes ein deutliches Scheppern von sich gibt. Auf dem Rücken hat die schmutzige Person, deren Gesicht ausgezehrt und von tiefen Augenringen gezeichnet scheint, ein großes Bündel geschnürt, aus dem der Hals einer Laute herausragt.
Die Hände eng an den Körper haltend scheint der Mann zu frieren und nachdem er sich kurz im Raum umgeblickt hat, geht er mit einigen schwerfälligen und vom monotonen Scheppern der Handtrommel begleiteten Schritten zur Theke, wo er den Wirt ausgemacht hat.
"Ich grüße Euch guter Mann, habt Ihr wohl noch eine Schlafstätte für mich und meinen Begleiter, die nicht all zu viel Kupfer kosten soll? Andernfalls kann ich Euch nur meine Dienste auf der Laute anbieten - würdet ihr mir im Gegenzug dafür wohl etwas warmes zu Essen geben können?"
"Gerne, lächelt der Wirt, "ich habe für euch einen Platz in unserem Schlafsaal, durch die Tür dahinten ( und zeigt auf eine Tür im hinteren Bereich der Taverne) und einen Teller heißen Eintopf und einen Becher warmen Würzwein werden wir auch noch für euch haben. Wenn ihr uns dafür mit eurer Kunst begeistern wollt und es die anderen Gäste nicht stört könnt ihr dieses gerne tun. Setzt euch ich komme dann gleich zu euch." damit drehte er sich um und ging in die Küche um einen Teller Eintopf zu schöpfen und den Becher Würzwein zu holen.
Durch das scheppern schrak Pellinor hoch. Seine Laune besserte sich Schlagartig. "Ein Spielmann", dachte er vergnügt. vielleicht konnte er heute abend doch noch die ein oder andere Geschichte hören oder das ein oder andere Lied hören.
"Danke Wirt, das ist sehr großzügig von Euch." Mit diesen Worten legt die Gestalt ihr Bündel ab und lässt sich an einem freien Tisch nieder. Während der Mann - mit mäßigem Erfolg - versucht, mit seinen Händen den Schmutz von seinen Beinkleidern zu lösen, wirft er des Öfteren einen verstohlenen Blick in die Richtung, in die der Wirt fortgegangen ist und aus welcher der Essensduft in die Gaststube strömt.
Auch Khorena sieht hoch und blickt die durchnässte Gestalt an. Sie kneift ein wenig die Augen zusammen und scheint nachzudenken.
_______________________________________________________________________________________________________________ „Erhaben ist, was auch nur denken zu können ein Vermögen des Gemüths beweiset, das jeden Maßstab der Sinne übertrifft.“
Unweit der Taverne öffnet sich ein heller Spalt, nur für einen kurzen Moment und unsanft fällt eine Gestalt zu Boden, danach schließt sich der Spalt sofort wieder. Die Gestalt mit der blonden Haarpracht ist einen Moment wie benommen, dann richtet sie sich langsam auf. Sie stützt sich an einen Baum. Im gleichen Augenblick sieht sie an sich herunter.
"Nein, dilettantischer, tolpatischiger..." sie sieht sich um und entdeckt, dass sie im Wald steht doch offensichtlich nicht in einem wo sie sein wollte.."Depp!!"
Sie putzt sich notdürftig ab und schaut sich um, dann entdeckt sie einen Weg. Die blonde Frau sieht sich nochmal um, ob sie nichts verloren hat, sie prüft ihren Gürtel, da hängen verschiedene Taschen, Spiegel, ein Buch und ne Menge Zeug, man könnte meinen sie wäre Händlerin bei dem ganzen Zeug, doch bei genaueren Betrachten sieht man, dass ihre Sachen nobler wirken und die ein oder andere Rune zu finden ist.
Sie steuert den Weg an, währenddessen lässt sie nochmal ihre Gedanken Revue passieren -- Gefahrensituation, sie will ein Portal öffnen und ein tolpatschiger Magus, der ständig alles besser weiß mit Flatterhemd und ungepflegtem Bart sabbelt und sabbelt im Hintergrund und stolpert über seinen eigenen Stab und schwupps fällt gegen sie und nun ist sie hier, aber wo ist hier?
Sie geht eine Weile und richtet dabei ihre Haare, ach ist das hier wieder rudimentär und sie muss auch noch zu Fuß gehen, wie furchtbar was würde Tuok dazu sagen wenn er davon erfährt wo sie wieder gelandet ist und warum vor allem, na es war nicht ihre Schuld, sie hoffte dass der Zirkel bald nach ihr Suchen würde oder vielleicht besser nicht.
Nicht weit entfernt sah sie einen Lichtschein, es schien ein Haus zu sein, sofort packte sie ihre Abenteuerlust, nur kurz einkehren, ich kann dann immer noch ein Portal öffnen und heimkehren dachte sie.
Sie zog ihr Kaputze ihrer Gugel tief ins Gesicht und schlang ihren Mantel fest um sich, es war noch Frühjahr und es war noch immer nicht warm, zudem musste ja nicht jeder gleich ihre spitzen Ohren sehen. Beim Näherkommen erkannte sie, dass es sogar eine Taverne war, sie zog die Tür auf und schon schlug ihr der typische Geruch einer Menschentaverne entgegegn, sie rümpfte die Nase, doch was war die Alternative zurück zum Zirkel um eine Strafe zu erhalten und über den Büchern zu hocken oder zurück nach Hause um sich von ihrer Schwester anmeckern zu lassen und von ihrem Vater Vorwürfe zu erhalten, damit sie dann nicht mehr reisen durfte und an langweiligen Hofbällen teilzunehmen, als feine Dame der Gesellschaft.
Sie sog nochmal den Geruch ein, lieber Menschenmief als Elfenpief. Dann ging sie entschlossen auf den Tresen zu, nebenher sah sie sich um wer so alles im Gastraum war.
Sie schaute der Bedienung dort in die Augen.
"Seid gegrüßt, habt ihr eine Kemeate für die Nacht, am liebsten allein, es soll nicht euer Schaden sein, damit legte sie ein Goldstück auf den Tresen, außerdem habt ihr einen Badezuber hier, ein wenig Essen und" ...sie holte Luft, dann besann sie sich, das reichte wohl an Fragen zu Beginn für einen menschlichen Geist, sie lächelte freundlich.
hm..." räuspert sich der Wir und betrachtet den neuen Gast von oben bis unten( gute Kleidung, aber etwas zerzaust die Gute denkt er sich, und wo mag sie drin gelandet sein... die Flecken dürften schwer rausgehen aber Maeve würde das schon hinbekommen, und die Bezahlung ist auch nicht schlecht)," nun eine Kammer hätte ich noch... sie ist zwar klein aber sauber und einen Riegel hat sie auch, wenn euch das nichts ausmacht?? Im Hinterhaus steht ein Zuber, aber es gibt dort einen kleinen Ofen... also dürft es dort nicht zu kalt sein wenn ihr euch dort etwas herrichten... ähm frischmachen wollt? Dann sage ich Maeve das sie heißes Wasser bringen soll.... ich kann derweil euer Gepäck...? Hm... Ich kann euch derweil die Kammer zeigen wenn ihr wollt... oder vielleicht eine kleine Erfrischung?? Und etwas zu essen?? Meine Frau könnt auch eure Kleidung in Ordnung bringen.. bis zum Morgen sind sie bestimmt fast wieder trocken..."
Pellinor sah sich nach der neuen gestalt um. "gar nicht so durchnässt", schoss ihm durch den kopf. eine Dame wohl, er musste grinsen. Nicht nass, aber zerzaust. das schien eine interessante Zeitgenössin zu sein.
Saphiraelle war froh, dass sie einen guten Mantel hatte und der Weg vom Wald zur Taverne nicht allzuweit war, somit ist ihr wohl Schlimmeres erspart geblieben. Sie dachte kurz nach ob eine ländliche Wirtin an ihren Kleidern nicht mehr Schaden als Heil anrichten konnte, aber warum nicht, zum Glück trug sie bei solch einem Wetter immer mehrere Schichten und nur das obere war beschmutzt. Insofern willigte sie dankbar ein.
Sie ließ sich vom Wirt zur Kammer führen, wenig später klopfte es und sie gab das Oberkleid an eine Frau heraus, dann nahm sie ihre Sachen und ging zum Zuber, dort machte sie sich frisch und richtete sich her, nach einer ganzen Weile war sie dann fertig und ging wieder in den Schankraum, sie hatte eine dunkle Robe an und trug darüber einen geknöpften Mantel, der vorn aussfächerte und so glücklicherweise nicht dreckig war.
Ihre blonde Mähne verdeckte ihre Ohren und sie trug die Wappen des Zirkels von Carmodien und des Fürstentums Rayons. Sie ging zum Wirt und bestellte dort etwas zu essen und einen Gerstensaft, das hatte sie sich von Meister Tuok angwöhnt sehr zum Misfallen ihrer Familie eine Elbe, die Bier trank, es hatte auch seine Folgen, sie hatte nicht mehr ihre elbengleiche Figur und es war ihr egal, dann würde sie nicht ständig auf ihre Herkunft angesprochen werden und mehr reisen können.
Sie setzte sich an einen Tisch an der Wand und wartete auf ihr Essen, derweil sah sie sich kurz um um die Situation und die Anwesenden einschätzen zu können. Da sie sie als nicht bedrohlich einschätzte nahm sie einen tiefen Schluck aus dem Krug.
Auch Khorena sieht hoch und lässt ihren Blick vom Barden fallen, um den Neuankömmling in Augenschein zu nehmen. "Die Frühjahresschwemme scheint ein illustres Volk in diese Taverne zu spülen... was den hiesigen Einnahmen sicherlich nicht ungelegen kommt." schmunzelt die Novizin ein wenig schelmisch an Loherich gewandt.
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